Irene Ruckstuhl hat sich in Langenthal und Umgebung einen Namen gemacht als umtriebige Schafferin mit innovativen Ideen und dem Mut, diese auch in die Tat umzusetzen. Nun möchte sie für die FDP.Die Liberalen Langenthal den Sprung ins Stadtparlament schaffen. Ein Kurzinterview mit einer besonders engagierten Langenthaler Persönlichkeit.
Irene, könntest du für uns bitte einmal aufzählen, wo du überall engagiert bist?
Irene Ruckstuhl: «Ich organisiere das Street Festival sowie die Langenthal Sessions und habe mitgeholfen, den Gastroverein zu gründen, den ich aktuell präsidiere. Diese Tätigkeiten konnte ich auf meinen Erfahrungen und dem Netzwerk von meinen früheren Prov.-Zeiten (ehem. Inhaberin Bar Provisorium) aufbauen. Auf der Website mylangenthal.ch und den Social-Media-Plattformen (@mylangenthal) biete ich die Möglichkeit für individuelle Blog-Beiträge und versuche, den Follower die kleinen Schönheiten des Langenthaler-Alltags zu zeigen. Zudem bin ich verantwortlich für die Liegenschaftsverwaltung vom Wuhrviertel und arbeite seit gut acht Jahren als freischaffende Stylistin und Visagistin. Durch meine Leidenschaft und meine Stärke, Leute zu vernetzen und für eine gemeinsame Sache zusammenzubringen, widme ich mich neu dem Bereich Messe-Organisation – z.B. mit der Hochzeitsmesse, der Ausstellung "Für Mich" sowie neuerdings auch mit der Eigenheim Messe Langenthal. Du siehst, alles gehört irgendwie zusammen und eine Idee hat immer zur nächsten geführt.»
Bislang bist du politisch noch nicht wahnsinnig gross in Erscheinung getreten, konntest in Langenthal aber trotzdem schon viel bewegen? Warum möchtest du jetzt dennoch stärker in die Lokalpolitik einsteigen?
«Ich war ein paar Jahre aktiv bei den Jungliberalen (jll), bis ich auf eine Weltreise ging. Nach meiner Rückkehr wollte ich mich zuerst um meinen Geschäftsaufbau kümmern. Als alleinerziehende, berufstätige Mutter blieb lange nicht viel Zeit für Hobbys oder andere Engagements. Nun wird mein Sohn älter und selbständiger und das gibt mir Luft für Neues.»
Welche (politischen) Themen liegen dir besonders am Herzen? Wo möchtest du, falls du den Sprung ins Stadtparlament schaffst, in der bevorstehenden Legislatur Akzente setzen?
«Mir liegt Langenthal sehr am Herzen. Ich sehe grosses Potenzial, die Stadt noch attraktiver zu gestalten und dies nach aussen zu zeigen – wir haben so vieles zu bieten! Natürlich werde ich mich für die Interessen der Langenthaler Gastronomie einsetzen, aber auch das lokale Gewerbe unterstützen – gemeinsam sind wir stark. Zudem interessiere ich mich für die Kulturthemen in Langenthal. Auch da sehe ich grosses Potential!»
Warum kandidierst du für die FDP.Die Liberalen Langenthal? Was zeichnet diese Partei deiner Ansicht nach aus?
«Bei der FDP wird die Eigenverantwortung grossgeschrieben, dies ist mir sehr wichtig. Auch, dass jedes Mitglied seine eigene Meinung haben darf und diese kundtun darf, erachte ich als wertvoll. Zudem passt das unternehmerische Denken der Partei zu mir.»
Deine zahlreichen Engagements zeigen, dass du einen starken Bezug zur Innenstadt hast. Welche Bedeutung ist dem Ortskern von Langenthal beizumessen und inwiefern sollte dies in der Lokalpolitik berücksichtigt werden?
«Die Innenstadt – oder "s’Dorf", wie wir es ja liebevoll nennen – ist das Herz von Langenthal. Es ist der Ort, wo sich die Langenthalerinnen und Langenthaler begegnen – sei es tagsüber oder im "Nachtläbe". Für mich hat dieser Ortsteil eine grosse Bedeutung und die Weiterentwicklung in Richtung einer offenen, attraktiven, lebhaften Innenstadt sollte meiner Meinung nach unbedingt vorangetrieben werden, vonseiten der Stadt und der Politik – ich würde mich dafür auf jeden Fall einsetzen.»
Wo hat unsere Stadt noch Aufholpotenzial?
«In unserer Stadt läuft so vieles, sportlich wie kulturell, und das Angebot von Handel, Gewerbe und Dienstleistung ist so vielfältig – Langenthal ist eine attraktive Gemeinde, die sich vor den grossen Städten in der näheren und weiteren Umgebung nicht zu verstecken braucht. ABER meiner Meinung nach wird das zu wenig kommuniziert und hinausgetragen – im Bereich Standortmarketing könnte Langenthal noch zulegen.»
Was gefällt dir an Langenthal besonders? Was läuft schon gut?
«Mir gefällt die überschaubare Grösse mit dem vielseitigen Angebot. Und das Miteinander und die Zusammenarbeit der Unternehmer – z.B. im Gastroverein erachte ich dies als enorm wertvoll. Ich finde es toll, wie die Wirte sich vernetzen, gemeinsam Events planen und so geschlossen auftreten. Sie erreichen dadurch eine viel grössere Wirkung nach aussen.»
Irene, vielen Dank für das Interview.
Patrick Jordi
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Wer bloggt hier?
Patrick Jordi schrieb von 2011 bis 2017 als Lokaljournalist für das BZ Langenthaler Tagblatt über die Geschehnisse und politischen Vorgänge in der Stadt Langenthal. Heute ist der 33-Jährige als Teamleiter Marketing/Kommunikation bei der KADI AG tätig, verfolgt jedoch das lokalpolitische Geschehen nach wie vor sehr aufmerksam.
Als Wähler, Steuerzahler, Wirtschaftsvertreter, Fasnächtler, Erholungssuchender, Vereinsmensch, Restaurantbesucher usw. sieht Patrick Jordi die Stadt aus verschiedenen Blickwinkeln. Sein Elternhaus war klar bürgerlich geprägt. Sein heutiges Beziehungsnetz umfasst derweil Kontakte aus allen lokalpolitischen Richtungen. Gerade deshalb fühlt sich Patrick Jordi bis heute keiner Langenthaler Partei zugehörig.
Für die FDP Langenthal nimmt der ehemalige Journalist jedoch erneut die Rolle des Beobachters ein und bloggt darüber, wie eine etablierte Langenthaler Ortspartei den Wahlkampf gestaltet, welche aktuellen Themen mit welchen Argumenten vertreten werden und welche grundlegenden wichtigen Aufgaben der Lokalpolitik eigentlich zukommen.